HOLUNDERBLÜTEN & SIRUP


Juni, Holunderzeit. An den Wegrändern duftet er wieder, der Holunder. Zeit, Blütensirup aus ihm zum machen. Blütensirup für Saft, für HUGO oder zum Aromatisieren von Desserts mit Erdbeeren. Zum Beispiel... Holunderblütensirup ist im Sommer aus der Küche einfach nicht mehr wegzudenken. Rezepte gibt es viele. Hier mein Rezept. Ich verwende nicht zu viel (künstliche)Zitronensäure, lieber mehr (unbehandelte) reife Zitronen.


in der küche..

 

Holunderblütensirup

3 l Wasser
3 kg Zucker
3 Zitronen in Scheiben geschnitten (Bio, unbehandelt)
20 - 25 Holunderblütendolden
30 g Zitronensäure

Zucker und Wasser aufkochen und abkühlen lassen. Darin die Blütendolden ohne Stengel mit den Zitronenscheiben und der Zitronensäure vermischen. 5 bis 6 Tage an einem kühlen, dunklen Ort zugedeckt stehen lassen. Danach den Sirup abseihen und in Flaschen abfüllen. Verkorken und nochmals an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Die Holunderblüten nicht wegwerfen! Sie können noch für Holunderküchlein, Holunderblütenlikör oder Holunderblütenessig verwendet werden.

 

Holunderblütenküchlein

Aus dem Alemannischen Raum stammt folgendes Rezept: Die Holunderblüten werden in Pfannkuchenteig getaucht und in einer Pfanne mit viel Öl ausgebacken. Dazu passt übrigens hervorragend Ahornsirup! Oder natürlich noch besser: Holunderblütensirup. Dazu kocht man den nach obigem Rezept hergestellten Holunderblütensirup noch weiter ein. Solange bis er die gewünschte Konsistenz hat.


facts..

Der Holunder - oder was hat Frau Holle mit ihm zu tun?


Sambucus nigra  (Familie der Geißblattgewächse)
lateinische Bezeichnung

"Husch, husch, husch, wir gehen unter'n Hollerbusch..". Um den Holunder ranken sich viele Sagen, Märchen und Gedichte. Ein altes Hexen und Zauber- und Feenkraut. 

Für die Kelten war der Holunder ein heiliger Baum. Er ist das Heim für Götter, Geistwesen, Feen und Elfen.Im Althochdeutschen heißt der Holunder holantar, holuntar. Das Märchen von der Frau Holle wird mit ihm in Verbindung gebracht. Die weißen Blüten erinnern an die Schneeflocken, die sie im Märchen der Brüder Grimm aus ihren Betten herausschüttelte.

Heilkräuterforscher glauben, dass er schon den Steinzeitmenschen als Heilkraut bekannt war. Dem Landvolk galt er als lebende Apotheke, ein treuer Freund, der für allerlei Krankheiten ein Mittelchen bereit hielt. Ein Schutzbaum, der an jeder Scheune stand. In ihm wohnte der gute Hausgeist. Noch heute werden in ländlichen Gegenden Holunderzweige in den Ställen, zum Schutz und um böse Geister von den Tieren fernzuhalten, aufgehängt. Seine Äste und Zweige sind in der Rinde durch Kieselsäure verstärkt und innen sehr markreich. Durch Trocknung werden sie innen hohl. So eigneten sie sich früher für Pfeile, die gleichzeitig eisenhart und sehr leicht waren.

Inhaltsstoffe

Der Holunder enthält Gerbstoffe (Rinde), Flavonoide, Calcium, Kalium und ätherische Öle. Seine Beeren sind reich an Vitamin C, dürfen aber nicht roh gegessen werden, da sie Sambunigrin (Blausäureglycoside) enthalten, was Schwindel, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen hervorrufen kann.
Pharmakologisch bedeutsam ist die Holunderblüte, deren Flavonoide bei Erkältungskrankheiten schweißtreibend und damit fiebersenkend wirken. Er hat eine ähnliche Wirkung wie der Lindenblütentee. Die Holunderbeeren (auch Fliederbeeren genannt) sind wertvoll wegen ihres Vitamin C und Vitamin A (Carotin) Gehaltes. Die Fruchtsäuren wirken abführend.
Im Mai werden die Blüten des Holunders gesammelt und zu Sirup angesetzt. Die traditionelle Sammelzeit für die Trocknung ist am 24.Juni (Johannistag, der Beginn des Sommers). 


Summerlove..

Und noch was zum Sommeranfang: Im Volks- und Aberglauben galt der Holunder auch als Aphrodisiakum. Im Thüringer Wald sang man: "Auf Johannistag blüht der Holler, dann wird die Liebe noch toller!"
Na dann, husch, husch..! :-)

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